Praktische Tipps für Eltern hochbegabter und hochsensibler Kinder
Die Sommerferien sind vorbei und der Schulstart für hochbegabte und hochsensible Kinder steht vor der Tür. Besonders für Eltern hochbegabter und hochsensibler Kinder kann dieser Übergang mit vielen Fragen und Unsicherheiten einhergehen. Ob Ihr Kind neu eingeschult wird, die Schule wechselt oder in eine neue Klasse kommt – ein gelungener Start ist entscheidend. In diesem Beitrag geben ich einige konkrete Tipps und Einblicke, wie Sie diesen Übergang erfolgreich gestalten können.
Ein neuer Anfang: Herausforderungen und Chancen
Der Beginn eines neuen Schuljahres ist immer aufregend, aber für hochbegabte und hochsensible Kinder und Jugendliche birgt er besondere Herausforderungen. Diese Kinder haben spezielle Bedürfnisse, die eine gezielte Vorbereitung und Unterstützung erfordern. Anhand eines Fallbeispiels zeige ich, wie Sie als Eltern Ihrem Kind den Einstieg erleichtern und dabei seine besonderen Stärken fördern können.
Fallbeispiel: Tim’s erster Schultag
Tim, ein hochbegabter und hochsensibler Junge, startet nach den Sommerferien in die dritte Klasse einer neuen Schule. Seine Eltern sind kürzlich umgezogen, und Tim muss sich nun an eine komplett neue Umgebung gewöhnen. Er liebt Astronomie und liest gerne Bücher über das Universum. Doch seine hohe Sensibilität macht ihn anfällig für Stress und Überforderung in neuen sozialen Situationen.
Die Herausforderungen
Neue Lehrkräfte und Mitschüler: Tim ist nervös, weil er nicht weiß, wie seine neuen Lehrkräfte und Klassenkameraden auf ihn reagieren werden. Er fürchtet, seine Interessen könnten missverstanden werden und dass er Schwierigkeiten haben könnte, neue Freundschaften zu schließen. Diese Ungewissheit belastet ihn stark.
Überreizung und Stress: Tim reagiert intensiv auf Veränderungen und neue Reize. Ein lautes Klassenzimmer oder eine chaotische Umgebung können schnell zu Überforderung führen. Seine Eltern haben beobachtet, dass er in solchen Situationen oft Kopfschmerzen bekommt und sich zurückzieht.
Selbstzweifel und Perfektionismus: Tim setzt sich selbst unter hohen Druck, perfekt zu sein. Er hat Angst, den Anforderungen nicht gerecht zu werden und dadurch negativ aufzufallen. Sein Perfektionismus kann zu Selbstzweifeln führen, wenn er glaubt, nicht gut genug zu sein.
Strategien für einen erfolgreichen Schulstart
Vorbereitung und Kommunikation: Tim’s Eltern besuchen mit ihm vor dem ersten Schultag die neue Schule. Sie zeigen ihm das Gebäude, den Pausenhof und seine Klasse. Tim hat die Gelegenheit, seine Lehrerin Frau Müller kennenzulernen, die ihm versichert, dass sie sich auf ihn freut und seine Interessen unterstützt. Dieses Treffen hilft Tim, erste Ängste abzubauen.
Individuelle Stärken fördern: Im Gespräch mit Frau Müller erwähnen Tim‘ s Eltern seine Leidenschaft für Astronomie. Frau Müller bietet an, Tim in ein Schulprojekt zum Thema Weltraum einzubinden. Tim ist begeistert und fühlt sich verstanden. Diese Anerkennung seiner Interessen stärkt sein Selbstbewusstsein.
Soziale Unterstützung bieten: Tim’s Eltern organisieren ein Treffen mit einem Klassenkameraden, den sie über die Elternbeiratsgruppe kennengelernt haben. Das Spielen in einer vertrauten Umgebung hilft Tim, erste Kontakte zu knüpfen, ohne dass er sich überfordert fühlt. Sie ermutigen Tim, an der Astronomie-AG der Schule teilzunehmen, um Gleichgesinnte zu finden.
Angst und Stressbewältigung: Tim lernt Atemübungen und kurze Meditationstechniken, um seine Nervosität zu lindern. Seine Eltern integrieren diese Übungen in die morgendliche Routine, was ihm hilft, entspannt in den Schultag zu starten. Sie sorgen auch dafür, dass Tim genug Schlaf bekommt und Pausen einhält, um Überreizung zu vermeiden.
Guter Eindruck und Selbstbewusstsein: Tim’s Eltern raten ihm, authentisch zu sein und sich nicht zu verstellen. Sie ermutigen ihn, offen über seine Interessen zu sprechen und anderen Kindern zuzuhören. Tim trägt am ersten Schultag sein Lieblings T-Shirt mit einem Weltraum-Motiv, was ihm ein Gesprächsthema bietet und ihm hilft, sich wohlzufühlen.
Worauf sollten Eltern achten?
Bei hochbegabten und hochsensiblen Kindern ist es wichtig, besonders auf nonverbale Signale zu achten. Tim’s Eltern beobachten genau, wie er auf die neue Situation reagiert. Wenn Tim sich zurückzieht oder gereizt wirkt, suchen sie das Gespräch mit ihm und bieten Unterstützung an. Eine offene und verständnisvolle Kommunikation ist der Schlüssel, um Tim’s Bedürfnisse zu erkennen und zu erfüllen.
Fazit zu Schulstart für hochbegabte und hochsensible Kinder
Der Schulstart nach den Sommerferien ist eine spannende, aber auch herausfordernde Zeit. Besonders hochbegabte und hochsensible Kinder wie Max benötigen eine sorgfältige Vorbereitung und Unterstützung durch ihre Eltern. Mit den richtigen Strategien können Eltern ihren Kindern helfen, diesen Übergang erfolgreich zu meistern und einen positiven Start ins neue Schuljahr zu erleben.
Bleiben Sie geduldig, aufmerksam und offen für die Bedürfnisse Ihres Kindes. So schaffen Sie die besten Voraussetzungen für einen gelungenen Schulstart und ein erfolgreiches Schuljahr.
Link: Hochbegabte Schüler mit Legasthenie